In Deutschland wird Kunst meist hinter Museumsglas und in Stille bewundert. In Bangladesch fährt die Kunst durch die Straßen und hupt.
Jahrzehntelang wurden die Fahrradrikschas von Dhaka nur als einfaches Transportmittel angesehen. Doch für die Welt sind sie „fahrende Museen“. Vor kurzem hat die UNESCO die Rikscha-Kunst von Dhaka offiziell zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit erklärt.
Dies ist nicht einfach nur Dekoration; es ist der Herzschlag einer Nation.
Die Leinwand der Straße
Jeder Zentimeter einer Rikscha in Dhaka ist verziert. Es ist ein Aufstand der Farben, der sich weigert, ignoriert zu werden.
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Das Verdeck: Oft bemalt mit Filmstars, utopischen Landschaften oder wilden Tieren.
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Die Messingarbeiten: Handgeschnittene Messingvasen, gefüllt mit bunten Plastikblumen.
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Die Quasten: Bunte Fransen, die im Takt der Fahrt schwingen.
Ein sterbendes Handwerk?
Die Künstler, bekannt als Mistris, erlernen diese Fähigkeit von ihren Vätern in den alten Werkstätten von Old Dhaka. Es gibt keine Lehrbücher. Sie malen aus dem Gedächtnis und mischen leuchtende Neonfarben, die unter den Straßenlaternen glühen. Doch da moderne Auto-Rikschas (CNGs) die Straßen übernehmen, ist diese Kunstform bedroht. Die UNESCO-Anerkennung ist ein wichtiger Schritt, um dieses Handwerk am Leben zu erhalten.
Warum es fasziniert
Für einen deutschen Besucher mag eine Rikscha-Fahrt zunächst wie pures Chaos wirken. Doch wenn man genau hinsieht, entdeckt man rohes, ungefiltertes Geschichtenerzählen. Keine zwei Rikschas sind gleich.
Fazit Wenn Sie Dhaka besuchen, nutzen Sie die Rikscha nicht nur, um von A nach B zu kommen. Halten Sie inne. Betrachten Sie die Rückwand des Fahrzeugs vor Ihnen. Sie blicken auf ein anerkanntes Stück Weltgeschichte.


